Die europäischen Staaten unterscheiden sich deutlich bei den Geburtenraten und beim Timing der Familiengründung. In Südosteuropa ist eine frühe Familiengründung mit hohen Geburtenraten der unter 25-Jährigen bis heute üblich. In anderen Ländern sind Mütter unter 30 eher die Ausnahme. Auch innerhalb der Länder zeigen sich deutliche regionale Unterschiede, etwa zwischen Stadt und Land.

In den 1990er- und 2000er-Jahren hat sich in Europa eine demografische Zweiteilung herausgebildet: Während die Geburtenhäufigkeit in den Benelux-Staaten, in Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Irland und Skandinavien vergleichsweise hoch war, zeichneten sich Mittel- und Osteuropa sowie die Mittelmeerländer durch teils sehr niedrige Fruchtbarkeitsraten aus (Campisi u. a. 2019, Frejka/Sobotka 2008, Leibert 2015). Zwischen 2010 und 2018 hat sich dieses Muster deutlich gewandelt. In einigen vormals geburtenstarken Ländern waren zum Teil erhebliche Rückgänge zu verzeichnen, z. B. in Finnland, Island und Norwegen. Dagegen sind die Geburtenraten in einigen mittel- und osteuropäischen Staaten (z. B. Lettland, Tschechien, Ungarn), aber auch in Deutschland, deutlich angestiegen. In Albanien, Griechenland, Italien, Malta, Spanien und Zypern sanken die Geburtenraten von einem relativ niedrigen Ausgangsniveau weiter ab (Eurostat 2020). Dieser Rückgang dürfte, zumindest in Spanien, eine Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise und der im Gegenzug verfolgten Austeritätspolitik (u. a. Haushaltskürzungen und Steuererhöhungen) sein, die für die wirtschaftliche Selbstständigkeit von Frauen negative Auswirkungen hatte (Puig-Barrachina u. a. 2020). Im Durchschnitt der EU27-Staaten ist die Gesamtfruchtbarkeitsrate weitgehend stabil geblieben (Eurostat 2020). Der zu Beginn der 2010er-Jahre klar erkennbare Gegensatz zwischen einem geburtenreichen Nordwesten und einem geburtenarmen Südosten hat dagegen einem deutlich differenzierteren Raummuster Platz gemacht. Derzeit liegt Deutschland, das lange Zeit zu den Ländern mit den niedrigsten Geburtenziffern gehörte, im Bereich des EU-Durchschnitts (Grafik 1).

Regionale Unterschiede
Die Zahl der Geburten je 1000 Frauen im gebärfähigen Alter, die sogenannte Allgemeine Geburtenrate, unterscheidet sich aber nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Region zu Region. Besonders ausgeprägt sind diese Unterschiede beispielsweise in der Türkei, in Albanien und Rumänien, aber auch in Frankreich (Karte 1).

Als Ursachen für innerstaatliche Fruchtbarkeitsunterschiede gelten Stadt-Land-Unterschiede, die wirtschaftliche Lage, die Struktur des Wohnungsmarkts und Unterschiede in den Wohnkosten, aber auch soziokulturelle Faktoren. Dazu gehören etwa der Studierendenanteil, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch familienbezogene Normen und Wertvorstellungen, die sich von Region zu Region unterscheiden können (Campisi u.a. 2020). Weitere Einflussgrößen sind die regionalen Bevölkerungsstrukturen (z. B. Konfessionsstruktur, Bevölkerungsanteil mit Migrationshintergrund) oder unterschiedliche Wanderungswahrscheinlichkeiten bestimmter Bevölkerungsgruppen (Bujard/Scheller 2017). Eine weitere Ursache scheint der regionale Geschiedenenanteil zu sein (Campisi u. a. 2020). Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, die Raummuster der Fertilität und die Raummuster der (partnerschaftlichen) Lebensformen gemeinsam zu betrachten. Bei der Erklärung der Unterschiede innerhalb der Länder bzw. zwischen den europäischen Ländern spielt auch das Auszugsverhalten junger Erwachsener aus dem Elternhaus (Leibert 2017a) eine wichtige Rolle, genauso wie die Haushaltsformen, in denen junge Frauen und Männer leben (Leibert 2017b). Der Auszug aus dem Elternhaus und das Zusammenleben mit einem Partner sind für viele junge Frauen Grundvoraussetzungen für eine Familiengründung. Der hohe Anteil der noch im Elternhaus lebenden jungen Frauen ist folglich eine wichtige Erklärung für die niedrigen Geburtenraten in Italien oder Spanien.

Der oft betonte Stadt-Land-Gegensatz (z. B. Kulu/Washbrook 2014 für einen Überblick) greift jedoch zu kurz. Denn auch innerhalb von Großstädten gibt es kleinräumig Fertilitätsunterschiede (Basten/Huinink/Klüsener 2011, Dorbritz/Ehlert/Dreschmitt 2017). Außerdem können sich die Stadt-Land-Unterschiede mit der Zeit wandeln. Im Zuge der Reurbanisierungstendenzen (Zuwanderung bestimmter Bevölkerungsgruppen in die Kernstädte) der letzten Jahre haben zudem lokale Besonderheiten der Bevölkerungszusammensetzung und Wirtschaftsstruktur an Bedeutung gewonnen (Salvati 2020), was wiederum zu kleinräumigen Fertilitätsunterschieden führt.

Die Rolle von Altersnormen
Bis zu welchem Alter ist eine Frau zu jung, um ihr erstes Kind zu bekommen? Wann ist eine Frau zu alt, um ein (weiteres) Kind zu bekommen? Dass diese Fragen in Europa unterschiedlich beantwortet werden, zeigen die Differenzen der Geburtenrate der Frauen unter 20 und zwischen 35 und 44 Jahren (Grafik 1). Als ideales Alter, um Mutter bzw. Vater zu werden, nennen in den meisten europäischen Ländern zwei Drittel bis drei Viertel der Befragten ein Alter zwischen 25 und 30. Im mittleren und östlichen Europa, aber auch in Finnland und Norwegen wird 25 besonders häufig als ideales Alter angegeben. In Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und in Schweden ist dagegen die Ansicht verbreitet, 30 sei das ideale Alter, um das erste Kind zu bekommen. Nur 15 Prozent der Europäer sind der Meinung, dass man jünger als 25 sein sollte; Werte über 20 Prozent wurden in Bulgarien, den baltischen Ländern, Finnland, der Slowakei, Ungarn und dem Vereinigten Königreich erhoben (European Social Survey 2019, Glossar).

Aufschub der Familiengründung
Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass Frauen in allen europäischen Ländern ihre Kinder bevorzugt in der vergleichsweise kurzen Altersspanne zwischen Mitte 20 und Mitte 30 bekommen. Seit geraumer Zeit ist zu beobachten, dass die Familiengründung zunehmend in ein höheres Lebensalter aufgeschoben wird. Insbesondere die altersspezifischen Geburtenraten der 20- bis 24-Jährigen Frauen sind in ganz Europa zwischen Mitte der 1970er- und Mitte der 1990er-Jahre stark zurückgegangen. Besonders ausgeprägt zeigt sich dies in den Staaten Mittel- und Osteuropas, wo diese Altersgruppe bis Anfang der 1990er-Jahre die mit weitem Abstand geburtenstärkste war (Leibert 2015). Auf der anderen Seite steigen die altersspezifischen Geburtenraten der Frauen über 35. Tendenziell dehnt sich das Zeitfenster also zunehmend nach hinten aus. Der Rückgang der Geburten am Beginn der fruchtbaren Lebensphase wird durch deren Anstieg gegen Ende des gebärfähigen Alters bei weitem nicht ausgeglichen. Der Aufschub der Familiengründung ist folglich zumindest teilweise dafür verantwortlich, dass die Geburtenraten in den meisten Ländern und Regionen Europas unterhalb des Bestandserhaltungsniveaus (Glossar) liegen.

Frühe Familiengründung: zunehmend die Ausnahme?
In vielen europäischen Ländern ist es eher die Ausnahme, wenn Frauen vor ihrem 25. Geburtstag Mutter werden (Karte 2). Dies gilt zunehmend auch für die postsozialistischen Staaten des östlichen Europa sowie für das Vereinigte Königreich mit den traditionell weitaus höchsten Geburtenraten der unter 20-Jährigen (Part u. a. 2013; Tomkinson 2016). Durch besonders hohe Raten zeichnen sich dagegen bis heute neben der Türkei auch Bulgarien und Rumänien sowie die östlichen Landesteile Ungarns und der Slowakei aus (Karte 2).

Gründe für die rückläufige Teenagerfertilität sind neben dem Bildungsanstieg und der zunehmenden Arbeitsmarktintegration junger Frauen eine verbesserte Sexualaufklärung in den Schulen und ein einfacherer Zugang zu (subventionierten oder kostenfreien) Verhütungsmitteln. Die erstgenannten Faktoren sind insbesondere bei den über 18-Jährigen von Bedeutung, während das bessere Wissen über Sexualität und Verhütung in den jüngeren Altersgruppen für einen Rückgang der ungewollten Schwangerschaften geführt hat (Part u. a. 2013). So kann z. B. in Estland und im Vereinigten Königreich die Angleichung an den europäischen Durchschnitt auf Fortschritte in der Sexuallaufklärung zurückgeführt werden (Tomkinson 2016). Ganz anders ist die Lage in Rumänien: Auf Druck der Kirche wurde ein Gesetz, mit dem ein verpflichtender Sexualkundeunterricht eingeführt worden wäre, stark verwässert (Gascón Barberá 2020).

Teenagerschwangerschaften haben verschiedene Gründe. Neben individuellen Einflüssen (z. B. Familienstruktur, Sexualverhalten) gelten das Bildungsniveau und insbesondere das Aufwachsen in einem armen und benachteiligten Umfeld als zentrale „Risikofaktoren“ (Imamura u. a. 2007, Séchet 2018). Das erklärt, dass in Karte 2 strukturschwache Regionen, die vor großen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen stehen sowie periphere ländliche Räume durch überdurchschnittliche Geburtenraten der unter 25-Jährigen auffallen. In Deutschland gehören dazu beispielsweise die Städte Bremerhaven, Gelsenkirchen, Gera, Pirmasens und Salzgitter oder der Landkreis Uckermark. Auch Regionen, in denen überdurchschnittlich viele Roma leben, verzeichnen besonders hohe Geburtenraten in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen (z. B. Diaconescu u. a. 2015).

Späte Familiengründung: zunehmend normal?
Karte 3 zeigt das Raummuster der späten Mutterschaft. Neben Regionen mit besonders hohen Geburtenraten und einer Präferenz für größere Familien (Irland, Südosten der Türkei und Teile der Banlieue von Paris) zeichnen sich insbesondere städtische Räume durch hohe altersspezifische Geburtenraten der Frauen ab Mitte 30 aus. In Deutschland ist die Geburtenrate der 35- bis unter 45-Jährigen besonders hoch in den Wirtschaftszentren (z.B. Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Stadt und Landkreis München), in akademisch geprägten Städten und Landkreisen (z. B. Freiburg i. Br., Heidelberg, Münster, Landkreis Tübingen) oder in sehr wohlhabenden Umlandkreisen (z. B. Main-Taunus-Kreis, Landkreis Starnberg).

Auch hier ist der regionale Kontext relevant: Der Aufschub der Elternschaft ist in Städten besonders ausgeprägt, weil sich dort einerseits Arbeitsmarktchancen konzentrieren, die in Konkurrenz zu einer Familiengründung treten. Andererseits ist der Bevölkerungsanteil der Hochqualifizierten und Akademiker besonders hoch – also von Gruppen, die während der Ausbildungs- und Berufseinstiegsphase eine Familiengründung vermeiden. Auch höhere Wohn- und Lebenshaltungskosten spielen eine Rolle (Riederer/Buber-Ennser 2019).

Basten, Stuart; Huinink, Johannes u. Sebastian Klüsener (2011): Räumliche Unterschiede in der subnationalen Fertilitätsentwicklung in Österreich, Deutschland und der Schweiz. In: Comparative Population Studies – Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft 36, Heft 2-3, S. 615-660.

Bujard, Martin u. Melanie Scheller (2017): Impact of Regional Factors on Cohort Fertility: New Estimations at the District Level in Germany. In: Comparative Population Studies 42, S. 55-88.

Campisi, Nicholas; Kulu, Hill; Mikolai, Julia; Klüsener, Sebastian u. Mikko Myrskylä (2020): Spatial variation in fertility across Europe: Patterns and determinants. In: Population, Space and Place 26, Heft 4, e2308. URL: https://doi.org/10.1002/psp.2308.

Diaconescu, Smaranda; Ciuhodaru, Tudor; Cazacu, Cătălin; Sztankovszky, László Zoltán; Kantor, Cristina u. Magdalena Iorga (2015): Teenage Mothers, an Increasing Social Phenomenon in Romania. Causes, Consequences and Solutions. In: Revista de cercetare şi intervenţie socială 51, S. 162-175.

Dorbritz, Jürgen; Ehlert, Jörn u. Kai Dreschmitt (2017): Kleinräumliche Fertilitätsdifferenzierungen in Berlin und ihre Ursachen (= BiB Working Paper, 1-2017). Wiesbaden: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB). URL: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bib-wp-2017-011
Abrufdatum: 06.09.2020

European Social Survey (2019). ESS Round 9 (2018/2019): D20a/b In your opinion, what is the ideal age for a girl/boy or woman/man to become a mother/father? London: ESS ERIC.

Eurostat (Hrsg.) (2020): Fruchtbarkeitsziffern [demo_find]: Gesamtfruchtbarkeitsrate. URL: https://ec.europa.eu/eurostat/de/data/database.
Letzter Zugriff am 25.08.2020.

Frejka, Tomas u. Tomáš Sobotka (2008): Overview Chapter 1: Fertility in Europe:  Diverse, delayed and below replacement. In: Demographic Research 19, Artikel 3, S. 15-46; URL:
https://www.demographic-research.org/volumes/vol19/3/19-3.pdf
Abrufdatum: 06.09.2020

Gascón Barberá, Marcel (2020): Romania Bows to Church, Scraps Mandatory Sex Education. In: Balkan Insight vom 03.06.2020. URL: https://balkaninsight.com/2020/06/03/romania-bows-to-church-scraps-mandatory-sex-education;
Abrufdatum: 06.09.2020

Imamura, Mari; Tucker, Janet; Hannaford, Phil; da Silva, Miguel Oliveira; Astin, Margaret; Wyness, Laura; Bloemenkamp, Kitty W. M.; Jahn, Albrecht; Karro, Helle; Olsen, Jørn; Temmerman, Marleen und REPROSTAT 2 group (2007): Factors associated with teenage pregnancy in the European Union countries: a systematic review. In: European Journal of Public Health 17, Nr. 6, S. 630-636.

Klüsener, Sebastian (2013): Geburtenraten und Geburtsalter der Mütter im regionalen Vergleich. In: Nationalatlas aktuell 7 (04.2013) 4 [18.04.2013]. Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL).
URL: http://aktuell.nationalatlas.de/Geburten.4_04-2013.0.html/

Kulu, Hill u. Elizabeth Washbrook (2014): Residential context, migration and fertility in a modern urban society. In: Advances in Life Course Research 21, S. 168-182.

Leibert, Tim (2017a): Generation Nesthocker – die europäische Perspektive. In: Nationalatlas aktuell 11 (07.2017) 6 [24.07.2017]. Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL).
URL: http://aktuell.nationalatlas.de/nesthocker_europa-6_07-2017-0-html/

Leibert, Tim (2017b): Haushaltsformen junger Erwachsener in Europa. In: Nationalatlas aktuell 11 (12.2017) 10 [19.12.2017]. Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL).
URL: http://aktuell.nationalatlas.de/haushaltsformen-10_12-2017-0-html/

Leibert, Tim (2015): Geburtenhäufigkeit und Familienpolitik in Europa. In: Geographische Rundschau 67, Heft 4, S. 18-25.

Part, Kai, Moreau, Caroline; Donati, Serena; Gissler, Mika; Fronteira, Ines; Karro, Helle und The Reprostat Group (2013): Teenage pregnancies in the European Union in the context of legislation and youth sexual and reproductive health services. In: Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica 92, S. 1395-1406.

Puig-Barrachina, Vanessa; Rodríguez-Sanz, Maica; Domínguez-Berjón, María Felicitas; Martín, Unai; Miguel Luque, Ángel; Ruiz, Miguel u. Glòria Perez (2020): Decline in fertility induced by economic recession in Spain. In: Gaceta Sanitaria 34, Heft 3, S. 238-244
URL: https://doi.org/10.1016/j.gaceta.2019.05.011

Riederer, Bernhard u. Isabella Buber-Ennser (2019): Regional context and realization of fertility intentions: the role of the urban context. In: Regional Studies 53, Heft 12, S. 1669-1679.
URL: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00343404.2019.1599843

Salvati, Luca (2020): Births and the city: Urban cycles and increasing socio-spatial heterogeneity in a low-fertility context. In: Tijdschrift voor Economische en Sociale Geografie.
URL: https://doi.org/10.1111/tesg.12454

Séchet, Ingeborg Johanna (2018): Outcomes of teenage pregnancies in an outpatient environment in Germany: an observational study. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der gesamten Humanmedizin, Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg. Marburg.

Wehrhahn, Rainer (2016): Bevölkerung und Migration. In: Freytag, Tim; Gebhardt, Hans; Gerhard, Ulrike u. Doris Wastl-Walter (Hrsg.): Humangeographie kompakt, S. 39-66. Berlin, Heidelberg.

Zitierweise
Leibert, Tim (2020): Geburten in Europa: Junge Mütter, alte Mütter. In: Nationalatlas aktuell 14 (10.2020) 6 [07.10.2020]. Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL). URL: http://aktuell.nationalatlas.de/geburten_europa-6_10_2020-0-html/

 

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Die ESS9-Befragung (European Social Survey, Round 9) wurde 2018 in den folgenden Ländern durchgeführt: Belgien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Kroatien, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich, Zypern.

Unter dem Begriff Bestandserhaltungsniveau versteht man die mittlere Kinderzahl pro Frau, die ohne Berücksichtigung internationaler Wanderungen notwendig wäre, um unter den gegebenen Sterbewahrscheinlichkeiten die Bevölkerungszahl eines Landes stabil zu halten. In Deutschland liegt dieser Wert bei etwa 2,1 Kindern pro Frau (Wehrhahn 2016).